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Cues und Stimmungen aufbauen

Lichtstimmungen müssen zunächst einmal gut aussehen. Wenn sie gut aussehen, interessiert niemanden mehr, wie sie zustande gekommen sind. Die Probleme fangen erst an, wenn Stimmungen geändert werden müssen. Die meisten herkömmlichen Lichtpulte verfolgen den Ansatz, daß nicht abspeichern, wie eine Stimmung zustande gekommen ist, ob nun über ,,Submaster'', Handregler oder das Kopieren anderer Stimmungen.

Bei Lula ist das anders: die hierarchische Struktur der Cues erlaubt es, Änderungen gezielt an der Stelle zu machen, wo sie anfallen. Es ist zwar möglich, alle Cues wie gehabt aus einzelnen Kanälen zusammenzusetzen, dabei bleibt allerdings ein Großteil der Flexibilität von Lula ungenutzt. Deshalb ist die Voraussetzung für eine flexible Lichtprogrammierung mit Lula ein effektiver Aufbau der Cues.

Einige Faustregeln sorgen für guten Cue-Aufbau:

Von kleinen Cues zu großen Cues

Am Anfang der Erstellung von Cues stehen naturgemäß erst die ,,kleinen'' Cues: Beleuchtung für einzelne Spielflächen, Teintlichter, Spots usw. Schon diese kleinsten Beleuchtungskomponenten sollten als Cues eingerichtet werden und einen Namen bekommen. Je weniger Kanäle an diesen kleinen Cues beteiligt sind, desto besser. Typisch sind ein, zwei oder drei Kanäle. Sind es einmal mehr Kanäle, sind fast immer mehrere Komponenten im Spiel; es sollten dann also auch mehrere Cues erzeugt werden.

Für diese kleinsten Cues gelten also folgende Faustregeln:

Sind die kleinsten Cues fertig, können daraus größere zusammengesetzt werden. Um auch hier für Flexibilität zu sorgen, sind folgende Faustregeln praktisch: Cues sollten also schrittweise zusammengesetzt werden: Aus kleinen Cues werden etwas größere, diese werden wiederum zu größeren zusammengesetzt. Besonders wichtig ist es dabei natürlich, Cues festzuhalten, die Flächen oder Teints beleuchten, welche unabhängig von anderen Beleuchtungskomponenten gefahren werden müssen.

Es ist nicht ungewöhnlich, daß Cue-Hierarchien über viele Stufen gehen. Selbst kleinere Aufführungen haben oft Cues, die vier oder fünf Stufen ,,tief'' sind.

Zahlen sind unwichtig!

Die vielleicht größte Änderung im Denken gegenüber herkömmlichen Lichtpulten ist bei Lula das Prinzip ,,Zahlen sind unwichtig''. Ein Lichtdesigner sollte nicht im Kopf behalten müssen, welche Apparate welche Spielflächen beleuchten, und über welche Beleuchtungskreise diese angesprochen werden.

Mit Lula ist es möglich, über eine Beleuchtung anders nachzudenken und zu sprechen als ,,die 5 ist zu hell''. Eine effektivere Denkweise ist ,,die Tür bekommt zuviel Licht von vorn''. Sind die Cues einmal richtig eingerichtet, so entspricht der Tür gerade ein Cue, der idealerweise auch Tür heißt. Dieser Cue läßt sich in ein Cue-Fenster holen, und dort sollte sofort sichtbar sein, wie sich der Lichtanteil von vorn regulieren läßt. Ist das nicht der Fall, ließen die Cues wahrscheinlich besser strukturieren, um eine solche Sichtweise zuzulassen. Kanalnummern tauchen bei dieser Sichtweise in den seltensten Fällen und nur bei den im oberen Abschnitt erwähnten ,,kleinsten'' Cues auf.

Als Faustregel gilt, daß Lichtdesign mit Lula nur selten einen Blick auf ein Channel-Fenster erfordert.


Lula-Manual

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